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Valentin Steinbach

Valentin Steinbach wurde am 15. Juli 1891 in Gambach am Main im Kreis Karlstadt1 geboren.2 Seine Eltern waren der Steinhauer Josef Steinbach und Maria Steinbach, geb. Knoblach.3 Die Familie war katholisch. Er hatte eine ältere Schwester und vier jüngere Geschwister.4 Von Beruf wurde er Steinmetz.5 Seit 1909 wohnte er in Frankfurt am Main.6

Am 12. Juni 1919 heiratete er in Frankfurt die verwitwete Stickerin Luise Stemig, geb. Gantert.7 Seine Frau brachte ihre Tochter Else8 mit in die Ehe. Gemeinsam hatten sie einen Sohn Helmut, der jung starb und eine weitere Tochter, Irmgard. Beide waren katholisch.9 Über seinen Religionswechsel sagte er: „Etwa im Jahre 1920 bis 1921 trat ich aus der Kirche aus und schloss mich den Bibelforschern an.“10 Die Familie Steinbach wohnte zu dieser Zeit noch Am Tiergarten 46.11

Die Leitung der Frankfurter Versammlung (Gemeinde) hatte damals Paul Pater12 inne. Er war Valentin Steinbachs Bibellehrer. Nachdem Valentin Steinbach als Bibelforscher getauft worden war, unterstützte er Paul Pater, der schwer erkrankt war, bei seinen Tätigkeiten.13 In dieser Zeit wohnte die Familie Pater in der Schwarzburgstraße 26.

Am 12. Oktober 192314 verstarb Paul Pater und Valentin Steinbach übernahm die Leitung der Versammlung (Gemeinde) in Frankfurt.15 Die verwitwete Berta Pater zog von der Schwarzburgstraße 26 in den Oederweg 126 in ihr neu gekauftes Haus.16,17

Als Verantwortlicher in Frankfurt erhielt Valentin Steinbach eine Postkarte18 aus Luxemburg von Hanns Decker, der als reisender Vertreter für die Vorführung des „Schöpfungsdramas“ verantwortlich war: „Bitte gebt nicht mehr Karten aus, wie höchstens 2.800! Unternimm sonst nichts besonderes bis wir kommen! Wir kommen, so Gott will, bereits Sonnabend 18.00 dort an.“19 Das Interesse für die Vorführung im Hippodrom war tatsächlich so groß, dass die Halle polizeilich gesperrt werden musste. Der Andrang der Besucher war zu stark.20

Kurz nach der Machtergreifung Hitlers wurden Jehovas Zeugen bzw. Bibelforscher, als die sie noch vielfach bekannt waren, verboten. Bereits im April 1933 wurde bei Valentin Steinbach ein großer Holzkoffer mit wertvollen Büchern beschlagnahmt. Der Wert wurde 1950 mit 826 DM angegeben.21 Seit 1934 wurde er von der Gestapo überwacht, da er als Bibelforscher gut bekannt war. Die Familie Steinbach zog am 1. März 1935 in die Schwarzburgstraße 26, in die 3. Etage.22 Er arbeitete als beamteter Postschaffner beim Postscheckamt in Frankfurt.23 Am 30.September 193524 wurde er nach 20 Dienstjahren aus dem Staatsdienst25 entlassen.

Im gleichen Jahr wurde er anlässlich einer Begräbnisansprache verhaftet und für acht Tage in Schutzhaft genommen.26 Wegen seiner Entlassung aus dem Staatsdienst stellte er einen Antrag auf einen Gewerbeschein. Bis 1. September 1936 vertrieb er für die Firma Hartmann Waschmittel. Danach vertrieb er sie auf eigene Rechnung.27 Dabei vermied er es aber, andere Bibelforscher aufzusuchen, „um nicht in den Verdacht einer illegalen Tätigkeit für die IBV [Internationale Bibelforschervereinigung] zu kommen“.28

Am 11. September 1936 wurde er erneut verhaftet. Am gleichen Tag erfolgte seine erste Vernehmung.29 Nach dem Verbot der Bibelforscher bzw. von Jehovas Zeugen hielt er sich zwar an das Betätigungsverbot, gab aber an, „ich lebe heute nach den Grundlinien der heilige Schrift“.30 Wenn allerdings jemand bei ihm vorsprach, wies er ihm nicht die Tür. Er unterhielt sich bei diesen Gelegenheiten über Gottes Wort.31 Über den Ablauf der Gottesdienste vor dem Verbot erklärte er, dass es in Frankfurt keinen direkten Leiter gab. „Es wurde jeweils per Handzeichen der Verantwortliche für die nächsten 4 bis 6 Wochen bestimmt.“ Er ging sehr klug vor. Die Gestapo erfuhr von ihm nicht die Namen32 von Mitgläubigen.

In der Zusammenfassung der Vernehmung schrieb der Kriminal-Sekretär: „St[einbach] ist hier schon seit langer Zeit als Bibelforscher bekannt.“33 Er wird darin als fanatisch bezeichnet und der Lüge bezichtigt. Seine Ehefrau stellte noch im September den Antrag, ihn aus der Haft zu entlassen, da sie mit zwei unmündigen Kindern allein dastehe.34 Nachdem andere Bibelforscher verhaftet worden waren, wurde Valentin Steinbach am 29. September erneut zur Vernehmung vorgeladen. Es wurde versucht, ihn zu weiteren Aussagen zu bringen, insbesondere Namen und Tätigkeiten anderer Bibelforscher preis zu geben. Standhaft blieb er dabei. Er konnte und wollte nichts sagen, was seinen Glaubensbrüdern schaden würde.35 Schon am 2. Oktober 1936 erfolgte die nächste Vernehmung. Am Ende wurde ihm eröffnet: „dass ich in jedem Falle mit Schutzhaft zu rechnen habe, wenn ich weiterhin Bibelforscherdruckschriften nach meiner Entlassung aus der Schutzhaft in Empfang nehme. Ich erkläre, dieses richtig verstanden zu haben.“36

Bei der nächsten Vernehmung am 28. Oktober193637 war Valentin Steinbach – im Gegensatz zu allen früheren Vernehmungen – bereit, etwas mehr über die Tätigkeit im Untergrund und über seine Glaubensbrüder auszusagen. Offensichtlich waren es Fakten, die der Gestapo bereits durch ihre Hausdurchsuchungen bekannt waren, bzw. die Genannten waren meist schon verhaftet. Auch am 2. November 1936 wurde er wieder vernommen.38 Der 28. Dezember 1936 brachte für ihn eine weitere Vernehmung. Er wurde aus dem Polizeigefängnis39 vorgeführt. Bei dieser Vernehmung wurde er zu seiner Einstellung befragt. „Warum lehnen sie es ab, den deutschen Gruß anzuwenden?“ Ehrfurcht und Gehorsam Gott gegenüber waren seine Motivation.40 Die Frage nach dem Dienst an der Waffe beantwortete er: „Die Bibel sagt: ‚Du sollst nicht töten‘“.41 Zwei Tage später wurde er in Untersuchungshaft in das Gefängnis in der Hammelsgasse verlegt, wo er bis zum 19. März 1937 bleiben musste.42

Der Oberstaatsanwalt erhob am 24. Februar 1937 Anklage beim Sondergericht Frankfurt.43 Allerdings wurde diese Anklage nicht nur gegen Valentin Steinbach sondern auch gegen neun weitere Frauen und Männer, die ebenfalls Zeugen Jehovas waren, erhoben. Die Akte trägt bis heute die Bezeichnung „Anna Kanne und 9 weitere“.44 Darin wurde Valentin Steinbach beschuldigt, etwa 35 Abzüge von der Zeitschrift Der Wachtturm für die Frankfurter Zeugen Jehovas erhalten zu haben.45 Ebenfalls erwähnt war seine Tätigkeit als Dienstleiter der Frankfurter Versammlung, sowohl vor als auch nach dem Verbot von Jehovas Zeugen. „Seine Wohnung war die Anlaufstelle für das illegale Schriftmaterial.“46 Auch dass er sich weiter mit seinen Mitgläubigen zu Gottesdiensten traf, lastete man ihm an: „trotz Verbotes den organisatorischen Zusammenhang innerhalb der Bibelforscher aufrechterhalten“ zu haben.47

Nach Erhebung der Anklage beim Sondergericht wurde er am 19. März 1937 ins Gefängnis nach Frankfurt-Preungesheim verlegt. Auch die Tochter Else Hertle wurde nicht verschont. Sie war gerade Mutter geworden. Trotzdem wurde auch ihre Wohnung durchsucht. Vor dem Prozessbeginn gegen ihren Vater wollte man auch bei ihr „Beweismaterial“ finden. Auch ihr wurde aller Lesestoff abgenommen. Auf ihrem Klavier lag eine Bibel. Sogar diese wurde mitgenommen. Ihr wurde vorgehalten, dass ein Waschmittelvertreter zu ihr gekommen sei. Else erwiderte: „Ja, er ist tatsächlich öfter gekommen. Aber wollen sie meinem Vater verbieten, dass er uns besucht?“ Nun wussten sie, dass sie bespitzelt worden waren.48

Vom 3. bis 5. Mai 1937 fand die Verhandlung vor dem Sondergericht Frankfurt gegen Valentin Steinbach und 9 weitere Angeklagte statt.49 Er wurde zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt.50 Ihm wurde besonders angelastet, dass er die verbotene Literatur der Zeugen Jehovas entgegen genommen und auch weiter gegeben habe.51 Die Untersuchungshaft wurde ihm angerechnet, sodass er als freier Mann das Gericht hätte verlassen können. Seine Tochter erzählte von diesem Tag, dass die Angehörigen gebeten wurden, schon den Gerichtssaal zu verlassen. Er käme gleich nach. Der Rechtsanwalt hätte nur noch einige Formalitäten zu erledigen. Doch statt Valentin Steinbach kam der Anwalt und teilte den wartenden Angehörigen mit, er sei in Schutzhaft genommen worden. Es könne einige Tage dauern.52

Valentin Steinbach, 1918

Foto: Jehovas Zeugen, Archiv Zentraleuropa

Valentin Steinbach mit seiner Ehefrau Luise und Tochter Else. Aufnahme von 1919.

Foto: Jehovas Zeugen, Archiv Zentraleuropa

Valentin Steinbach kam sofort wieder ins Gefängnis. Am 18. Mai 1937 wurde erneut Schutzhaftbefehl erlassen und am 18. Juni wurde er in das KZ Lichtenburg eingewiesen.53 Sechs Wochen später, am 31. Juli 1937, erfolgte die Verlegung in das KZ Buchenwald. Er erscheint auf einer „Namentlichen Aufstellung über die Schubhäftlinge, die vom Konzentrationslager Lichtenburg nach dem Konzentrationslager Buchenwald überführt werden - Liste der Handwerker“54 an Stelle 467.

Dort wurde er mit der Haftnummer 798 registriert.55 Bei seiner Einlieferung um 14 Uhr56 musste er alles, was er mitbrachte (auch Strümpfe, Unterhose, Taschentücher und Schlüssel), abgeben.57 Im Mai 1938 wurden ihm noch seine Uhr und sein Trauring abgenommen.58 Er war in den Blöcken 44 und 14 untergebracht. Zeitweilig arbeitete er im Arbeitskommando „Bildhauer“.59,60

Darüber erzählte ein Mitgefangener, Johannes Rauthe, der am 4. November 1937 im KZ Buchenwald eingeliefert wurde.61 Als er in den Block kam, in dem Jehovas Zeugen inhaftiert waren, erschrak er über deren Aussehen. „Sie sahen aus wie mit Haut überzogene Totenköpfe, so abgemagert waren sie.“62 Über die Behandlung der Gefangenen zu dieser Zeit berichtete er, sie durften keine Geldsendungen erhalten, um sich zusätzliche Lebensmittel zu kaufen, auch unterlagen sie ein Jahr lang einer Briefsperre. Danach durften sie lediglich 25 Worte schreiben. Johannes Rauthe wurde nach einigen Wochen vom Arbeitskommando weggeholt. Er sollte ab sofort auf Befehl des Standartenführers Koch Bildhauerarbeiten anfertigen. Als der Lagerkommandeur ihn fragte, ob er noch weitere Helfer benötige, sprach er andere Zeugen Jehovas an, von denen er dachte, sie wären zu dieser Arbeit geeignet. Der erste, der zu ihm stieß, war Valentin Steinbach.63 Als gelernter Steinmetz war er ein Fachmann. Die Tochter erzählte, er habe im KZ Buchenwald am Portal die beiden Pferdeköpfe angefertigt.64 Hans Rauthe berichtet auch, dass sowohl er als auch Valentin Steinbach nachts in der Bildhauerwerkstatt geschlafen haben, nicht wie die anderen Gefangenen in den „Blocks“. Dadurch war es ihnen möglich, handschriftliche Vervielfältigungen von Literatur der Zeugen Jehovas anzufertigen.65

Mit Schreiben vom 11. August 1942 kündigte das Wirtschaftsverwaltungs-Hauptamt die Überstellung von drei Häftlingen vom KZ Buchenwald in das KZ Mauthausen an. Alle drei waren Bibelforscher. Sie sollen als Steinbildhauer eingesetzt werden.66 Am 21. August 1942 wurde Valentin Steinbach schließlich mit einem Sammeltransport ins KZ Mauthausen in Österreich überstellt.67,68 Die abgegebenen Effekten wurden am 25. August 1942 an das KZ Mauthausen übersandt.69 Er selbst traf laut Häftlings-Personal-Karte am 28. August in Mauthausen ein70 und wurde am 29. August 1942 dort registriert.71 Er erhielt auch eine neue Häftlingsnummer, 1258272 und war zeitweilig im Block 8 untergebracht.73 Auch in Mauthausen war er, wie angekündigt, als Bildhauer eingesetzt. Belegt ist, dass er vom 9. Februar 1943 bis zum 16. Juli 1944 bei der Schleiferei der DESt (Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH) arbeiten musste.74,75

Ab dem 17. Juli 1944 war er ins „Revier“ überstellt.76 In einem „Fachärztlichen Gutachten“ vom 12. Mai 1954, in der Uniklinik Frankfurt erstellt, wird berichtet, dass Valentin Steinbach 1944 eine Phlegmone am Hals hatte.77 Auch erlitt er „zahlreiche kleine Verletzungen bei der Arbeit, die ohne entsprechende Behandlung schlecht heilten“.78 Er litt unter Magenkrämpfen, Durchfällen abwechselnd mit Verstopfung und im Winter sind ihm mehrmals die Füße erfroren. In Mauthausen musste er „in der Nähe der Stelle arbeiten, wo wöchentlich die Juden vernichtet wurden“. Dadurch lebte er in dauernder Todesangst. Auch musste er zeitweise, besonders bei strenger Kälte, unter einer tropfenden Dachrinne arbeiten.79

Brief aus dem KZ Buchenwald an seine Familie.

Foto: Jehovas Zeugen, Archiv Zentraleuropa

Am 5. Mai 1945 erlebte er die Befreiung des KZ Mauthausen. Doch war er gesundheitlich sehr stark angeschlagen. Er hatte soviel Wasser in den Beinen, dass ihm kein Schuh mehr passte.80 Zunächst wurde er mit einer Magendiät zwei Monate lang aufgepäppelt. Die Beschwerden besserten sich etwas und er konnte in eine Wiener Klinik gebracht werden.81 Dort wurde die Behandlung bis Oktober 1945, bis er transportfähig war, fortgesetzt.82 Am 22. Oktober konnte er endlich mit einem Sammeltransport aus Wien Richtung Heimat starten. Nach 8-tägiger Fahrt traf er am 30. Oktober 1945 wieder bei seiner Familie in Frankfurt ein.83 Auch war er, wie alle KZ-Rückkehrer zunächst im DP-Camp84 in Frankfurt-Zeilsheim gemeldet.85

Ende 1945 nahm er seine Arbeit bei der Post wieder auf,86 war aber immer wieder wegen starker Magenbeschwerden dienstunfähig. Auch seine Frau war durch die Strapazen schwer erkrankt. Ihr war jegliche Unterstützung entzogen worden.87 Für eine Kur stellte er immer wieder Anträge. Als die Kur endlich genehmigt wurde, musst er immer wieder um Aufschub bitten,88 weil seine Frau nun zu krank war, um die Kur anzutreten. Am 16. Oktober 1949 verstarb seine Ehefrau.89 Sie hatten nach seiner Rückkehr aus der Verfolgungszeit keine vier Jahre mehr zusammen verbringen können.

1951 musste er sich schließlich pensionieren lassen. Er war durch die erlittenen Misshandlungen zu krank, um weiter arbeiten zu können.90 Die Sicherung seines Lebensunterhaltes wurde zunehmend schwierig. Die lange Ausfallzeit seiner Bezüge, die fehlenden Rentenansprüche und seine stark angeschlagene Gesundheit machten viele Behördengänge und Anträge notwendig.91

Auch alle Wertsachen und Kleidungsstücke, die ihm bei Einlieferung ins KZ abgenommen worden waren, sind ihm nicht zurückgegeben worden.92 Dazu gehörte auch sein Ehering, den er am 2. Mai 1938 abgeben musste.93 Über das, was er erdulden musste, berichtete er später: er sei in den verschiedenen Lagern „gefoltert und gequält“ worden.94 Bei einer Befragung von KZ-Überlebenden95 gab er über „erduldete Misshandlungen“ an: „alle Schikanen der KZ bes. in Mauthausen“. Die schlechte Ernährung – im Sommer täglich nur Spinat, im Winter Rüben, keine Kartoffeln, kein Fett und Fleisch, wenig Brot – hat dazu geführt, dass er auf 48 kg abmagerte.96

Valentin Steinbach mit einer Gruppe KZ-Überlebender aus dem KZ Mauthausen auf einem Kongress in Nürnberg 1955.

Foto: Jehovas Zeugen, Archiv Zentraleuropa

Valentin Steinbach starb am 1. Oktober 1960 im Alter von nur 69 Jahren – davon war er 8 Jahre und 6 Monate in Haft. Bis er nach Hause kam, waren es sogar 9 Jahre und 1 Monat.

Trotz Verfolgung und langer Haft engagierte sich Valentin Steinbach wieder aktiv für seinen Glauben. Ein Weggefährte97 aus der Nachkriegszeit erinnert sich noch gut an eine Abendmahlsfeier im Jahr 1948. Ganz Frankfurt war zerstört, nur das Gebäude der Börse konnte noch für Veranstaltungen genutzt werden. So fand 1948 dieser jährliche Gedenkgottesdienst in der Frankfurter Börse statt. Valentin Steinbach hielt die Ansprache dazu. Auch war er wieder – wie vor dem Verbot – bis März 1948 der Verantwortliche für die Frankfurter Versammlung. 1948 wurde die Frankfurter Versammlung, weil sie zu groß geworden war, in fünf Versammlungen aufgeteilt. Er war „sehr beliebt und fleißig“, wie ein anderer Mitgläubiger erzählte. Als Valentin Steinbach starb, hätten sich viele in seiner Versammlung Frankfurt-Ost gefragt, wie es nun ohne ihn weiter gehen solle“.98 Die ihn gekannt haben, erinnern sich noch heute gern an ihn.


1 Gambach wurde 1971 in die Stadt Karlstadt eingemeindet. Vgl. Homepage der Stadt Karlstadt (letzter Login: 19.03.2019).

2 Vgl. Geburtsurkunde; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden [HHStAW] Abt. 518 Nr. 80823.

3 Ebd.

4 Vgl. Ebd. Manfred Schneider, Stadtarchiv Karlstadt per Mail vom 31.01.2019 an Erika Krämer.

5 Vgl. Heiratsurkunde; HHStAW Abt. 518 Nr. 80823.

6 Vgl. Institut für Stadtgeschichte [ISG] NS-Verfolgte Sign.-Nr. 6.559.

7 Vgl. Heiratsurkunde; HHStAW Abt. 518 Nr. 80823.

8 Else Hertle, geb. Stemig, geb. 25.03.1914, gest. 09.02.2016; vgl. Todesanzeige.

9 Vgl. Heiratsurkunde; ISG NS-Verfolgte Nr. 6.559.

10 Vgl. Vernehmungsprotokoll vom 11.09.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

11 Vgl. Adressbuch der Stadt Frankfurt von 1925, S. 568, Adressbuch der Stadt Frankfurt von 1931, S. 721.

12 Vgl. Der Wachtturm, Mai 1922, S. 66.

13 Telefonat Erika Krämer mit Else Hertle, Juli 2001.

14 Vgl. Vermerk auf der Heiratsurkunde von Berta und Paul Pater; Stadtarchiv Gaggenau, Standesamt Heiratsbuch. Reg. Nr. 10/1903.

15 Telefonat Erika Krämer mit Else Hertle im Juli 2001. Sie erinnerte sich, dass ihr [Stief-]Vater im Januar 1924 eine Karte erhielt, dass Bruder Wandres sein Kommen ankündigte, da er „etwas Wichtiges“ mit ihm zu besprechen habe. Ebenfalls 1924 erhielt V. Steinbach eine persönliche Postkarte aus der damaligen Deutschlandzentrale in Magdeburg, die von mehreren Mitarbeitern dort unterschrieben war.

16 Das Haus Oederweg 126 wurde 1877 erbaut; siehe Onlinelexikon Wikipedia, „Liste der Kulturdenkmäler in Frankfurt-Nordend (letzter Login: 11.09.2018).

17 Für Berta Pater wurde am 23.06.2017 vor dem Haus Oederweg 126 in Frankfurt ein Stolperstein verlegt. Siehe Biografie Berta Pater.

18 Vgl. Kopie Postkarte an V. Steinbach vom 30.09.1930; Jehovas Zeugen, Archiv Zentraleuropa [JZD].

19 Ebd.

20 Vgl. Lebensbericht Ludwig Eichhorn vom 21.01.1971; JZD. Für Ludwig Eichhorn wurde am 22.06.2017 vor dem Haus Breubergstraße 26 in Frankfurt-Niederrad ein Stolperstein verlegt. Siehe Biografie Ludwig Eichhorn.

21 Vgl. Eidesstattliche Erklärung von Else Hertle vom 20.02.1950; HHStAW Abt. 518 Nr. 80823.

22 Meldebescheinigung Familie Steinbach, die der [Stief-]Tocher Else Hertle vorlag. Sie berichtete davon Erika Krämer im Juli 2001.

23 Vgl. Entlassungsschreiben vom 20.12.1935; ISG NS-Verfolgte Nr. 6.559.

24 Vgl. Schreiben vom 12.02.1947 an die K.Z. Fürsorgestelle; ISG NS-Verfolgte Nr. 6.559.

25 Vgl. Brief von der Ehefrau Luise Steinbach an „Das geheime Staaatspolizeiamt“ in Berlin vom 28.09.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

26 Vgl. Fragebogen zur Verfolgung, ausgefüllt von ihm persönlich am 19.11.1945; JZD.

27 Vgl. Vernehmungsprotokoll, Nachtrag vom 29.09.1936 ; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

28 Ebd.

29 Vgl. Vernehmungsprotokoll vom 11.09.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

30 Ebd.

31 Ebd.

32 Ebd.

33 Zusammenfassung der Vernehmung vom 11.09.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

34 Vgl. Brief von der Ehefrau Luise Steinbach an „Das geheime Staatspolizeiamt“ in Berlin vom 28.09.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

35 Vgl. Vernehmungsprotokoll vom 29.09.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

36 Vgl. Vernehmungsprotokoll vom 02.10.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

37 Vgl. Vernehmungsprotokoll vom 28.10.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

38 Vgl. Vernehmungsprotokoll vom 02.11.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

39 Dieses Gebäude steht heute noch in Frankfurt in der Klapperfeldstraße. Es kann besichtigt werden.

40 Vgl. Vernehmungsprotokoll vom 28.12.1936; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

41 Ebd.

42 Vgl. Akte NS-Verfolgte; ISG NS-Verfolgte Sign.-Nr. 6.559.

43 Vgl. Anklage beim Sondergericht vom 24.02.1937; HHstAW Abt. 461 Nr. 7643.

44 Vgl. Aktenumschlag; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

45 Vgl. Anklage beim Sondergericht vom 24.02.1937; HHstAW Abt. 461 Nr. 7643.

46 Ebd.

47 Ebd.

48 Else Hertle erzählte am 03.05.2001 Erika Krämer von der Verfolgung ihres Vaters.

49 Vgl. Sondergerichtsurteil vom 05.05.1937; HHStAW Abt. 461 Nr. 7643.

50 Ebd.

51 Ebd.

52 Else Hertle erzählte am 03.05.2001 Erika Krämer von der Verfolgung ihres Vaters.

53 Vgl. Auskunft der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Fr. Stefanie Dellemann, per Mail vom 09.01.2019 an Erika Krämer.

54 Vgl. „Liste der Handwerker“; Internationaler Suchdienst Bad Arolsen [ITS] Dokument-Nr. 1.1.5.1 / 5277274.

55 Ebd.

56 Vgl. Effektenkarte; ITS Nr. 1.1.5.3 / 7184994.

57 Ebd.

58 Ebd.

59 Ebd.

60 Vgl. Gefangenen-Karteikarte; ITS Dokument-Nr. 1.1.5.3 / 7184993.

61 Vgl. Lebensbericht von Johannes Rauthe vom 5. März 1971; JZD.

62 Ebd.

63 Ebd.

64 Else Hertle erzählte am 03.05.2001 Erika Krämer von der Verfolgung ihres Vaters.

65 Vgl. Lebensbericht von Johannes Rauthe, 5. März 1971; JZD. 

66 Vgl. Schreiben vom Wirtschaftsverwaltung-Hauptamt an die Lagerkommandanten vom KZ Buchenwald und KZ Mauthausen vom 11.08.1942; ITS Dokument-Nr. 1.1.5.1 / 5288277.

67 Ebd.

68 Vgl. Auskunft der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Fr. Stefanie Dellemann, per Mail vom 09.01.2019 an Erika Krämer.

69 Vgl. Effektenkarte; ITS Nr. 1.1.5.3 / 7184994.

70 Vgl. Häftlings-Personal-Karte; ITS Nr. 1.1.26.3 / 1782129.

71 Auskunft der Gedenkstätte Mauthausen, Hr. Peter Egger, per Mail vom 01.03.2019 an Erika Krämer.

72 Vgl. Häftlings-Personal-Karte; ITS Nr. 1.1.26.3 / 1782129.

73 Vgl. Aufstellung von Häftlingen deutscher Staatsangehörigkeit mit Angabe der Unterkunftsblocks (ohne Datum); ITS Dokument-Nr. 1.1.26.1 / 1321554.

74 Auskunft der Gedenkstätte Mauthausen, Hr. Peter Egger, per Mail vom 01.03.2019 an Erika Krämer.

75 Vgl. auch weitere Häftlings-Personal-Karte, Rückseite; ITS Nr. 1.1.26.3 / 1782131.

76 Ebd.

77 Vgl. Fachärztliches Gutachten der Uniklinik Frankfurt vom 12.05.1954; HHStAW Abt. 518 Nr. 80823.

78 Ebd.

79 Ebd.

80 Ebd.

81 Ebd.

82 Ebd.

83 Vgl. Brief an Rückkehrer-Hilfswerk vom 26.08.1946; ISG NS-Verfolgte Sign.-Nr. 6.559.

84 DP (Displaced Persons [Heimatlose Personen]). DP-Camps wurden für entwurzelte Personen des NS-Terrors gegründet. Der Standort war Frankfurt-Zeilsheim. Bereits im August 1945 waren die ersten befreiten KZ-Häftlinge in ehemaligen Zwangsarbeiter-Baracken der Farbwerke-Höchst einquartiert worden. Vgl. Homepage pz-ffm.de „Displaced Persons Camp“ (letzter Zugriff: 26.02.2019).

85 Vgl. Liste DP-Camp ohne Datum; ITS Dokument-Nr. 3.1.1.2 / 81980968.

86 Vgl. Fachärztliches Gutachten der Uniklinik Frankfurt vom 12.05.1954; HHStAW Abt. 518 Nr. 80823.

87 Vgl. Brief an das „Rückkehrer-Hilfswerk“ vom 26.08.1946; ISG NS-Verfolgte Sign.-Nr. 6.559.

88 Vgl. Mitteilungen über verschobene Termine der genehmigten Kur; ITS Dokumente-Nr. 3.1.2.10 / 124791256 und 3.1.2.10 / 124791257.

89 Vgl. Antrag zur Beihilfe zur Beerdigung seiner Ehefrau vom 25.10.1949; ISG NS-Verfolgte Sign.-Nr. 6.559.

90 Ebd.

91 Vgl. Akten NS-Verfolgte im ISG. Sie enthalten eine umfangreiche Sammlung der verschiedenen Anträge, Ablehnungsbescheide, Wiedersprüche dagegen und Gutachten; ISG NS-Verfolgte Sign.-Nr. 6.559.

92 Vgl. Eidesstattliche Erklärung von Josef Hofmann vom 08.02.1950; HHStAW Abt. 518 Nr. 80823.

93 Vgl. Effektenkarten KZ Buchenwald; ITS Dokument-Nr. 1.1.5.3 / 7184994.

94 Vgl. Brief an die KZ-Fürsorgestelle vom 12.02.1947; ISG NS-Verfolgte Sign.-Nr. 6.559.

95 Vgl. Fragebogen zur Verfolgung, ausgefüllt von ihm persönlich am 19.11.1945; JZD.

96 Vgl. Fachärztliches Gutachten der Uniklinik Frankfurt vom 12.05.1954; HHStAW Abt. 518 Nr. 80823.

97 Vgl. Mail von Richard Sann – er ist seit 1947 mit Zeugen Jehovas in Frankfurt verbunden, seit 1949 selbst ein Zeuge Jehovas – an Erika Krämer vom 22.02.2019.

98 Vgl. Mail von Horst Krüger – er ist seit 1958 Zeuge Jehovas in Frankfurt – an Erika Krämer vom 13.02.2019.