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  • 1910

    Februar/März: Im Rahmen einer „Pilgerreise“ besucht der Bibelforscher (damalige Bezeichnung eines Zeugen Jehovas) Hermann Herkendell Frankfurt und hält einen Vortrag.

    Herbst: Bei einem weiteren Besuch von Herkendell sind bei seinem Vortrag 300 bis 400 Zuhörer anwesend.

  • 1911

    Frühjahr: Bibelforscher von außerhalb missionieren in Frankfurt. Marie Schättle wird besucht und bekennt sich als Bibelforscherin.

  • 1914

    9. und 10. Mai: C. C. Binkele besucht Frankfurt und hält einen Vortrag.

    Dezember: Das „Photodrama der Schöpfung“ wird im Volksbildungsheim aufgeführt.

  • 1915

    Marie Schättle wird als erste Bibelforscherin in Frankfurt getauft.
 Martin Bertram wird Bibelforscher.
 Die Gruppe besteht aus 7 Personen.

  • 1916

    16. März: Beim Abendmahl sind 14 Personen anwesend.

    Max Cunow und Paul Balzereit besuchen Frankfurt mehrmals als Gastredner und halten öffentliche Vorträge.

  • 1917

    2. und 3. Juli: Karl Wellershaus besucht Frankfurt und hält einen Vortrag.

  • 1918

    Heinrich Dwenger kommt nach Frankfurt, um den Aufbau der Gemeinde (Versammlung) zu unterstützen.

  • 1919

    Die Gemeinde (Versammlung) in Frankfurt ist auf 25 Personen angewachsen.

    13. April: Beim Abendmahl werden 54 Anwesende gezählt.

    Erster Vortrag außerhalb der Stadt in Frankfurt-Oberrad in der Gaststätte „Zum Engel“.

  • 1920

    Das „Photodrama“ wird erneut im Volksbildungsheim vorgeführt.

    November: Martin Bertram reist nach Basel, um mit Joseph F. Rutherford (Präsident der Bibelforscher) und 26 weiteren Delegierten über die weitere Organisation der Aktivitäten der Bibelforscher in Deutschland zu beraten.
Paul Balzereit wird Leiter für Deutschland. Er löst den betagten Max Cunow ab.

  • 1921

    Februar: Im Zoo-Gesellschaftshaus wird der Vortrag „Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben“ gehalten. Auf Litfaßsäulen und Handzetteln wird der Vortrag bekannt gemacht. Über 3.000 Personen besuchen ihn, obwohl die Gemeinde (Versammlung) nur 30 bis 40 Mitglieder zählt.

  • 1922

    13. Juni: Der Präsident der Internationalen Bibelforscher Joseph F. Rutherford besucht Frankfurt und hält den Vortrag: „Die Weltbedrängnis – Warum? Das Heilmittel“.

  • 1923

    26. bis 28. Mai: Die Frankfurter Gemeinde (Versammlung) beteiligt sich an einem „weltweiten Zeugnistag“ mit besonderen Vorträgen.

    Die Inflation treibt auch die Kosten für die Zeitschrift Der Wachtturm in die Höhe. Am 1. September kostet eine Ausgabe 40.000, am 1. Oktober 1.600.000 und am 25. Oktober zweieinhalb Milliarden Mark.

  • 1924

    18. April: Beim Abendmahl sind 125 Personen anwesend.

    28. April: Joseph F. Rutherford besucht im Rahmen seiner Europareise Frankfurt und hält im Zoogesellschaftshaus vor 600 Zuhörern einen Vortrag.

    Sonntags treffen sich die Bibelforscher im Volksbildungsheim zu Gottesdiensten.

    August: Eine Taufe findet in Offenbach statt, bei der auch Bibelforscher aus Frankfurt getauft werden.

    Bei Fahrten mit einem gemieteten Lastauto wird in der Umgebung von Frankfurt missioniert.

  • 1925

    8. April: 170 Personen besuchen die Abendmahlsfeier in Frankfurt.

    Frankfurter Bibelforscher reisen zu einem Kongress nach Magdeburg. Der Aufruf „Verkündet, verkündet den König und sein Königreich“ ist auf großen Bannern zu lesen (Bericht E. Lehrbach).

    6. bis 12. September: In ganz Deutschland, auch in Frankfurt, findet eine besondere Missionswoche statt.

  • 1926

    27. März: Die Abendmahlsfeier wird von 234 Personen besucht.

    13. bis 16. Mai: Frankfurter Bibelforscher reisen mit einem Sonderzug zur jährlichen Generalversammlung nach Magdeburg.

    Johanna Bertram missioniert von Frankfurt aus in Aschaffenburg und im Spessart. 
In der Liederhalle am Allerheiligentor führt die Gemeinde ihre Gottesdienste durch.

    26. November: Im Offenbacher Stadtbad findet eine weitere Taufe statt. Auch Bibelforscher aus Frankfurt werden getauft, u.a. Adolf Krämer.

  • 1927

    Mehrere „Kolporteure“ (Vollzeitprediger) sind in Frankfurt tätig. 
Frankfurter Bibelforscher missionieren nun auch in Darmstadt.
 Sonntags fahren sie mit einem „Planlasterwagen“ ins Umland bis nach Oberhessen. Dabei werden sie öfter von „Buben“ attackiert, die sie mit Steinen bewerfen. Auf Betreiben der Geistlichen hat der Bürgermeister sie dazu animiert.

  • 1928

    Der Missionstätigkeit wird immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Sonntagmorgens wird missioniert, am späten Nachmittag finden die Gottesdienste statt.

    Kinder und Jugendliche erhalten eigenen Unterricht in „Jugendgruppen“. Die Frankfurter Jugendgruppe macht gemeinsame Ausflüge, z. B. zur Saalburg.

    Die Frankfurter Gemeinde (Versammlung) erhält das neue Liederbuch (Gesangbuch) der Bibelforscher mit 337 Liedern.

  • 1929

    18. bis 21. Mai: In Leipzig findet eine große Hauptversammlung (Kongress) statt. 
Frankfurter Bibelforscher sind unter den Delegierten.

    Die Missionstätigkeit wird gestärkt und neu organisiert. Dabei wird die Versammlung durch reisende Verantwortliche unterstützt.

  • 1930

    7. bis 9. Juni: In Berlin wird eine Hauptversammlung geplant. Diese muss jedoch abgesagt werden, da die Bank, die die Gelder verwahrte, bankrott ging.

    Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage werden viele entlassen. Bibelforscher, wie z. B. Adolf Krämer, gehören oft zu den ersten, die entlassen werden.
    
In Frankfurt-Höchst gibt es nun eine Gruppe von Bibelforschern, die an die Gemeinde (Versammlung) in Frankfurt angegliedert ist.

    Oktober: Das „Photodrama“ wird im Hippodrom vorgeführt. Die Halle muss wegen des großen Andrangs polizeilich gesperrt werden. Es dürfen nicht mehr als 2.800 Besucher hinein.

    25. und 26. Oktober: Kongress in Frankfurt.

    Die Gemeinde (Versammlung) besteht jetzt aus über 60 aktiven Mitgliedern. Etwa 2.500 Bewohner Frankfurts werden von ihnen regelmäßig betreut und mit biblischer Literatur versorgt.
Die Missionstätigkeit wird in den Umkreis von ca. 100 Kilometern um Frankfurt ausgedehnt. Als Transportmittel dient ein LKW, der mit Bänken bestückt wird. Die Tagestouren beginnen um 6 Uhr morgens; gegen 19 Uhr kehren sie wieder zurück.

  • 1931

    30. Mai bis 1. Juni: Hauptversammlung in Berlin: Die Frankfurter Bibelforscher reisen mit einem Sonderzug dorthin. Um die Anwesenden mit Lebensmitteln zu versorgen, werden Erbsen, Bohnen, Reis, Linsen, Nudeln usw. gespendet.

    Die Frankfurter Gemeinde (Versammlung) mietet zum ersten Mal einen Saal in der Vilbeler Str. 4 (1. OG), der ihnen als Zusammenkunftsstätte (Gemeindesaal) dient. Dort finden Gottesdienste sowohl für Kinder als auch für Erwachsene statt.

    24. Juli bis 2. August: Kongress in Frankfurt.

    Herbst: Die Bibelforscher kommen im alten Gewerkschaftshaus (Ecke Stoltzestr./Allerheiligenstr.) zusammen und nehmen gemeinsam den neuen Namen “Jehovas Zeugen“ an.

  • 1932

    26. und 27. März: Kongress in Frankfurt.

    In einer besonderen Aktion werden evangelische und katholische Geistliche mit einer Broschüre angesprochen.
 Vollzeitmissionare arbeiten mit tragbaren Grammophonen, um Bibelvorträge abzuspielen.

  • 1933

    Gleich nach der Machtergreifung Hitlers kommen Jehovas Zeugen in Frankfurt in Bedrängnis.

    9. April: Die letzte Feier des Abendmahls in Freiheit findet statt.

    12. und 13. April: Der letzte Besuch eines reisenden Predigers in Frankfurt.

    19. April: Betätigungsverbot für Jehovas Zeugen in Hessen. Direkt danach wird der Gemeindesaal in der Vilbeler Str. 4 durch Polizei und SA geplündert.

    Mai: Nach den Wahlen beginnen weitere Repressalien.

    24. Mai: Charlotte Kohlhaas bekommt von ihrem Vater zur Hochzeit die Kopie eines Briefs „geschenkt“. Darin bittet ihr Vater den Frankfurter OB Krebs, die Bibelforscher gänzlich zu verbieten.

    Jehovas Zeugen werden nach und nach reichsweit verboten. Sie fallen unter die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“.

    15. Juni: Die letzte Ausgabe Der Wachtturm wird in Magdeburg gedruckt.

  • 1934

    7. Oktober: Telegramme und Briefe werden an Hitler geschickt, um gegen das Verbot zu protestieren.

  • 1935

    Durch die allgemeine Wehrpflicht nimmt der Druck zu. Im öffentlichen Leben führt die Verweigerung des Hitlergrußes und des Singens des „Horst-Wessel-Liedes“ zu Repressalien.

  • 1936

    12. Dezember: Verbreitung der Protestnote „Resolution“.

  • 1937

    Februar: Erneute Verbreitung der „Resolution“.

    28. Februar: In der Paul-Ehrlich-Str. 40 werden fünf Personen heimlich als Zeugen Jehovas getauft.

    März: Eine große Verhaftungswelle erfasst Frankfurt. Ein Großteil der noch in Freiheit lebenden Zeugen Jehovas wird verhaftet und in Sondergerichtsprozessen verurteilt. Nach Verbüßen der Gefängnisstrafen werden sie umgehend in KZs eingewiesen.
Die meisten Zeugen Jehovas sind nun in Haft.

  • 1938

    In dem Buch Kreuzzug gegen das Christentum werden Einzelheiten der Inhaftierungen beschrieben. Mindestens eine Beschreibung (S. 123) bezieht sich auf Frankfurt.

    Mai: Die Zeugin Jehovas Karoline Veith wird verhaftet.

  • 1941

    Mai: Daniël Hamerslag, Zeuge Jehovas aus den Niederlanden, kommt als Zwangsarbeiter nach Frankfurt.

  • 1942

    Dezember: Cornelis van der Raaf, Zeuge Jehovas aus den Niederlanden, kommt als Zwangsarbeiter nach Frankfurt.

  • 1943

    Juli: Izaäk Heeren, Zeuge Jehovas aus den Niederlanden, ist als Zwangsarbeiter in Frankfurt.

    November: Daniël Hamerslag und Cornelis van der Raaf werden wegen ihrer Betätigung als Zeugen Jehovas verhaftet.

  • 1945

    Juni: Die ersten KZ-Überlebenden kommen nach Frankfurt zurück.

    Mitgläubige aus den USA und anderen Ländern schicken Care-Pakete.
Die Gottesdienste werden im „Schneiderinnungsheim“ in der Bleichstraße durchgeführt.
 Oft trifft man sich auch in Privatwohnungen oder in gemieteten Sälen in Gaststätten.

  • 1950

    Das erste Gemeindezentrum (Königreichssaal) nach dem Krieg entsteht in der Rohrbachstr. 58.

    19. bis 22. Oktober: Kongress (Bezirksversammlung) auf dem Messegelände; 23.473 Besucher sind anwesend.

  • 1951

    24. bis 26. August: Internationaler Kongress im Waldstadion.
Über 47.000 Delegierte aus 24 Ländern reisen mit 30 Sonderzügen an.

  • 1956

    In der Sömmeringstr. 19 wird ein Gemeindezentrum (Königeichssaal) gebaut. 
Zuzug von Zeugen Jehovas aus der DDR. Sie waren dort erneut wegen ihres Glaubens inhaftiert.

  • 1963

    Bau eines Gemeindezentrums (Königreichssaal) in der Buchrainstr. 26-28 in Frankfurt-Oberrad.

  • 1968

    Anmietung von Räumlichkeiten, die als Gemeindezentrum (Königreichssaal) dienen, in Frankfurt-Höchst, Schneidmühlenweg 3.

  • 1969

    Anmietung eines Saals im Gallus als Gemeindezentrum (Königreichssaal), Günderrodestr. 4.

  • 1972

    Regionaler Kongress in der Frankfurter Festhalle mit Übersetzung in die Gebärdensprache. Parallel finden in den Messehallen Kongresse in Englisch und Spanisch statt.

  • 1970er Jahre

    Gemeinden (Versammlungen), die ihre Gottesdienste in verschiedenen Fremdsprachen durchführen, werden gegründet.

  • 1974 bis 1993

    Jährliche Regionalkongresse in der Frankfurter Festhalle; außer 1978, 1988, 1989 und 1990 (in diesen Jahren finden überregionale Kongresse in anderen Städten statt).

  • 1993

    Neubau eines größeren Gemeindezentrums (Königreichssaalzentrum) in Eigenleistung in Frankfurt-Heddernheim, Oberschelder Weg 14.

  • 1996

    Neubau eines Gemeindezentrums (Königreichssäle) in Eigenleistung in Frankfurt-Griesheim, Ahornstr. 78.

  • 2005

    5. September: Der Frankfurter Kulturdezernent Dr. Nordhoff enthüllt zusammen mit dem KZ-Überlebenden Josef Niklasch eine Gedenkstele für verfolgte Zeugen Jehovas in Frankfurt, Rohrbachstr. 58.

  • 2006

    Internationaler Kongress in der Commerzbank-Arena.

  • 2009

    Internationaler Kongress in der Commerzbank-Arena.

  • 2014

    Neubau eines weiteren Gemeindezentrums (Königreichssäle) in Frankfurt-Heddernheim, Oberschelder Weg 1.
    Internationaler Kongress in der Commerzbank-Arena.

  • 2020

    März: Wegen der Corona-Pandemie werden alle Gottesdienste ausschließlich per Videokonferenz durchgeführt. Kein einziger fällt aus.