Nach 1945 war es viele Jahre in Vergessenheit geraten, dass Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime gelitten haben. Wegen ihres Glaubens waren sie heftiger Verfolgung ausgesetzt. Auch die Frankfurter Zeugen Jehovas gehörten zu diesen „vergessenen Opfern“.
Bei der Suche nach einer geeigneten Form des Erinnerns kooperierte die Stadt Frankfurt eng mit Vertretern der NS-Opfergruppe Jehovas Zeugen in Frankfurt. Nach der Prüfung verschiedener Entwürfe wurde schließlich der Bildhauer Clemens Strugalla damit beauftragt, die Erinnerung an den Bäcker Martin Bertram sowie an alle weiteren Frankfurter Zeugen Jehovas künstlerisch umzusetzen.
Das Ergebnis ist eine 166 cm große Bronzestele, die vor der ehemaligen Bäckerei in der Rohrbachstraße 58 aufgestellt und am 5. September 2005 feierlich enthüllt wurde.
In seiner Rede anlässlich der Enthüllung der Stele sagte Dr. Hans-Bernhard Nordhoff, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main: „Bis heute jedoch fehlt in Frankfurt ein öffentliches Gedenken, das den Zeugen Jehovas gewidmet ist. Dem entspricht, dass in weiten Teilen der Öffentlichkeit kaum bekannt ist, dass die Zeugen Jehovas, die Ernsten Bibelforscher, wie man sie damals nannte, von den Nationalsozialisten unerbittlich verfolgt wurden.“